E-Mail-Verschlüsselung galt lange als Garant für sichere Kommunikation. Besonders S/MIME (Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions) wurde über Jahre hinweg als Standard in Unternehmen etabliert – vertrauenswürdig, einfach, effizient.
Doch die Wahrheit ist: S/MIME ist heute weder wirklich sicher noch zeitgemäß.
S/MIME basiert auf asymmetrischer Kryptografie: Jede Person besitzt ein Schlüsselpaar (öffentlich und privat), E-Mails werden verschlüsselt und digital signiert.
Soweit so bekannt – und in der Theorie solide.
👉 Diese Art von Verschlüsselung ist technisch überholt.
👉 Nahezu jeder E-Mail-Provider kann heute selbst eine S/MIME-Verschlüsselung umsetzen – oft sogar automatisiert, ohne dass der Nutzer es bemerkt.
Das klingt bequem, untergräbt aber das eigentliche Sicherheitsversprechen.
Denn sobald die Verschlüsselung nicht mehr exklusiv kontrolliert, sondern vom Provider verwaltet wird, ist sie nicht mehr vertraulich.
S/MIME ist also kein echtes Sicherheitsmerkmal mehr – sondern eine Komfortfunktion, die leicht kompromittiert werden kann.

1️⃣ Keine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
S/MIME schützt den Nachrichtentext – aber nicht die Metadaten.
Absender, Empfänger, Betreffzeilen und Zeitstempel bleiben im Klartext.
Für Angreifer oder staatliche Zugriffe sind das wertvolle Datenpunkte.
2️⃣ Private Schlüssel liegen unsicher
In vielen Fällen werden private Schlüssel auf Endgeräten oder E-Mail-Servern gespeichert – oft ungeschützt.
Gelangen Angreifer an ein kompromittiertes Gerät, können sie sämtliche verschlüsselten E-Mails im Nachhinein entschlüsseln.
3️⃣ Keine Forward Secrecy
Ein gravierender Nachteil: Wenn ein Schlüssel einmal kompromittiert ist,
kann jede vergangene Kommunikation entschlüsselt werden.
Ein einziger Vorfall gefährdet Jahre an vertraulicher Korrespondenz.
4️⃣ Abhängigkeit von Zertifikaten
S/MIME hängt an zentralen Zertifizierungsstellen.
Wird eine CA kompromittiert oder falsch ausgestellt, fällt das gesamte Vertrauenssystem.
Genau das ist in der Vergangenheit mehrfach passiert (Symantec, Comodo, DigiNotar).
5️⃣ Technisch schwache Verschlüsselung & weit verbreitet
Viele Implementierungen von S/MIME nutzen heute noch veraltete Verschlüsselungsalgorithmen (z. B. RSA mit 2048 Bit), die gegenüber modernen Angriffstechniken – etwa durch Quantencomputing oder gezielte Brute-Force-Cluster – nicht mehr zukunftssicher sind.
Da nahezu jeder Mail-Provider S/MIME “mitliefern” kann, wird die Technologie nicht mehr differenziert abgesichert – und verliert dadurch ihren Schutzwert.
Ein Sicherheitsstandard, den alle verwenden können, ohne besondere Infrastruktur, ist kein echter Schutzschild mehr, sondern eine Illusion von Sicherheit.
6️⃣ Benutzerfreundlichkeit bleibt problematisch
Zertifikate müssen verwaltet, Schlüsselpaare sicher gespeichert und regelmäßig erneuert werden.
Ein einziger Fehler im Handling – und die Sicherheit ist dahin.
In vielen Unternehmen führt das dazu, dass Verschlüsselung nur teilweise oder gar nicht aktiv ist.
E-Mails über S/MIME sind in Wahrheit transportverschlüsselt, nicht vertraulich geschützt.
Der Provider kann mitlesen, Metadaten analysieren oder E-Mails archivieren.
In einer Zeit, in der Compliance-Richtlinien wie DORA, NIS-2, DSGVO und KRITIS-Vorgaben höchste Datensouveränität fordern, ist das ein massives Risiko.
Lösungen wie idgard® setzen auf ein anderes Paradigma:
Sicherheit durch Architektur, nicht durch Annahmen.
Statt E-Mails zu verschlüsseln, schützen Unternehmen ihre Kommunikation und Dateien in einer Sealed Cloud, in der Daten selbst bei Providerzugriff kryptografisch gesichert bleiben.
S/MIME suggeriert Sicherheit – bietet sie aber längst nicht mehr.
Wenn jeder Mail-Provider die gleiche Verschlüsselung anwenden kann,
ohne echte Ende-zu-Ende-Kontrolle oder moderne Kryptografie,
dann ist das keine Sicherheit, sondern eine veraltete Routine.
💡 Mit idgard setzen Unternehmen auf ein Zero-Knowledge-Modell, das Vertrauen technisch garantiert – und nicht nur verspricht.